KÖLN, STADT, - SAMMLUNG UHLHORN, GREVENBROICH - Bronzemedaille 1837 (unsigniert) der Firma Uhlhorn. Fünf Zeilen Schrift über Jahrzahl und Ornament. Rs: Sechs Zeilen Schrift. Mit erhabener Randschrift SUUM CUIQUE mit Rosetten und Blattornament. Weiler - (2370 vgl). Vs. Punze Löwenkopf rechts. Kl. Randf. und winz. Kratzer. 36,9 mm. RRR ss-vz

Notas
Ex Auktion 17 Möller, Kassel, 16. IV. 1996, Los 2356. - Es handelt sich vermutlich um eine Schauprägung, die bei Gewerbeausstellungen zu Werbezwecken geprägt wurden. Die Jahrzahl 1837 und die Randschrift unterscheidet die Medaille von den sehr ähnlichen Proben für die 5 Francs-Stücke des Jahres 1846. Diedrich Uhlhorn, geb. am 3. Juni 1764 zu Bockhorn, gest. am 5. Oktober 1837 in Grevenbroich, war ein genialer Erfinder. Als Sohn eines Tischlermeisters wurde ihm die Begeisterung für Mechanik, Physik und Mathematik in die Wiege gelegt. Entgegen den Wünschen seines Vaters ergriff er nicht das Tischlerhandwerk, sondern gründete eine Werkstatt für mathematische und physikalische Instrumente. Bekanntheit erreichte er 1797 mit dem Bau eines Fernrohrs für Großherzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg. Dieser ernannte ihn zum Hofmechanicus und bewilligte ihm eine Jahrespension von 150 Talern. 1800 führte ihn eine Rheinlandreise nach Hückeswagen, wo er für den Kaufmann Johann Wilhelm Thomas eine Tuchschermaschine entwarf. Nach einem vorübergehenden Aufenthalt in Oldenburg ließ sich Uhlhorn 1810 in Grevenbroich nieder als technischer Leiter der Spinnerei von Friedrich Koch. Gleichzeitig führte er mit J. W. Thomas die Textilmaschinen - Fabrik Uhlhorn & Thomas sowie die Kratzenfabrik Dch. Uhlhorn. 1817 gelang ihm mit der Erfindung der Kniehebelpresse die Revolutionierung des Münzprägens. Schon 1820 stellte die Berliner Münze eine solche Presse auf, weitere Münzstätten im In- und Ausland folgten. Die Kratzenfabrik übertrug Uhlhorn seinen beiden ältesten Söhnen, die Werkstätte für Münzprägemaschinen seinem jüngsten Sohn Johann Heinrich, der sie mit Erfolg weiterführte.