MEXIKO, Olmeken Zentrale Küste. Ca. 1500 - 600 v. Chr. Gesichtsmaske eines Würdenträgers. Die Gesichtszüge mit tiefen Augenbrauen, hohen Wangen, breiter Nase und Kinn sind sorgsam ausgearbeitet und legen nahe, dass es sich um ein Portrait handelt. Der für die Kultur der Olmeken typisch gestaltete Mund ist leicht geöffnet mit breiten Lippen und sichtbaren Zähnen. In den Mundwinkeln finden sich zwei Vertiefungen für Einlagen. Die Pupillen und Nasenlöcher wurden durchgehend gebohrt, ebenso wie zwei Löcher in den Ohrläppchen für Schmuck. Die schmalen Augen weisen ebenfalls zwei Vertiefungen mit Resten von Einlagen in den inneren Augenwinkeln auf. Jeweils unter den Ohren und auf dem Scheitel finden sich weitere Löcher, die wohl zur Befestigung der Maske dienten. Vertiefungen auf der Innenseite in Höhe der Nase und Augen deuten darauf hin, dass die Maske trotz ihres Gewichtes von 1,95 kg getragen wurde. Grünlicher Nephrit. H. 20,2 cm; B. 17,1 cm; T. ca. 10 cm. Intakt.

Notes
Aus deutscher Sammlung vor 1985. Mit mikroskopischer und chemischer Untersuchung von Prof. Dr. Klaus Weber-Diefenbach vom 10.02.2000 und Analytical Report von Prof. Dr. Hermann Kühn vom 30.03.2001. Mit Zertifikat des Art Loss Register. Die Gesichtsmasken waren nur den ranghöchsten Mitgliedern der olmekischen Gesellschaft vorbehalten und wurden aus wertvollen Steinen gefertigt. Manche der Masken weisen zoomorphe Elemente von übernatürlichen Wesen oder eingeritzte Symbole auf. Es ist anzunehmen, dass die Masken bei Zeremonien und Begräbnissen getragen wurden und den Status des Trägers legitimierten.